Eine Brücke über die Kulturgrenzen ST. ERHARD 10 TÜRKISCHE STUDENTINNEN UND STUDENTEN ZU BESUCH IN DER SCHWEIZ.

Letzte Woche weilten zehn Türkische Studentinnen und Studenten auf Arbeitsbesuch in der Schweiz. Es beeindruckte sie, wie in der Schweiz überall diszipliniert gearbeitet wird. Auf Einladung von Ümit Flatun von Round Table Istanbul und Bernhard Rütter vom Rotary Club Sursee besuchten vor Wochenfrist zehn speziell ausgewählte Studentinnen und Studenten aus verschiedenen Fakultäten und Universitäten die Schweiz. In einem intensiven Programm besuchten sie mehrere Firmen, die Session von National-und Ständerat im Bundeshaus, dinierten mit dem Türkischen Botschafter und genossen auch touristische Higlights in der Schweiz. Einzigartigkeiten der Schweiz Während eines Mittagessens im Restaurant «Mostkrug» in St. Erhard und nach einer Führung durch die Landtwing-Rütter nahmen sich die Studenten einige Minuten Zeit, um der «Surserer Woche» ihre Eindrücke von der bisherigen Studienreise zu formulieren. Besonders beeindruckt waren sie, dass die Schweiz in vielen Dingen einzigartig sei, so beispielsweise di eKantonsstrukturen, dass viele Menschen mindestens zweisprachig seien oder dass sich die Schweiz nicht nur in einem Ballungszentrum, sondern überall im Land weiterentwickle. Die Aufgabe der Studenten In Sursee besuchten die Studenten die Bison Systems AG, wo sie von Karl Hoppler durch den Betrieb geführt wurden. In Nottwil stand ein Besuch des Schweizer Paraplegikerzentrums auf dem Programm und in Kaltbach begutachteten die Studenten den Felsenkeller der Emmi. «Die Studenten haben nach der Reise die Aufgabe, einen Bericht über ihre Frkenntnisse abzugeben, beispielsweise einen Vergleich über die Türkischen und Schweizer Verhältnisse oder das Verältnis ders beiden Länder zur EU», sagt Ümit Flatun, der in der Schweiz auggewachsen ist und in Istanbul für Otto\'s arbeitet. Gleiche Partei, andere

Meinungen

Nicht zuletzt auh dank Flatuns Beziehungen kamen die Studenten während ders Session in Bern zu einem einzigartigen Erlebnis. Nationalrat Otto Ineichen und seine Parteikollegin Ständerätin Helen Leumann diskutierten über das Verhältnis der Schweiz zur EU. Während Leumann eine Annäherung and die EU befürwortet, zeigte Ineichen den Studente einen Weg für die Türkei auch ohne die EU auf. «Dass zwei Politiker aus der gleichen Partei unterschiedliche Meinungen haben und diese offentlich kundtun, das war für uns neu», wunderten sich die Studenten. Perfektionistich und pünktlich Und noch etwas erstaunte die jungen Türken: «In ders Sechweiz ist jeder pünktlich und in den Firmen gibt esimmer irgendwelche Notfallszenarien, falls etwas nicht funktionieren würde.» Diese Perfektion möchten die Studenten, die sich selbst als «die neuen Gesichter der Türkie» bezeichneten, in ihre Mentalitat einfliessen lassen und gewisse organisatorische Raffinessen der Schweiz übernehmen. «Wir haben realisiert, dass wir in der Türkei unsere Mentalität umstellen müssen, wenn wir auf einen wirtschaftlich erfolgreichen Weg gehen wollen», so die Studenten. Sich vermehrt auf die Ziele fokussieren, die Disziplin strikt verfolgen, sich besser organisieren- das sind Punkte, welche die Studenten als Verbesserungen mit in ihre Heimat nehmen wollen. Aber: «Die mediterrane Mentalität werden wir doch nie ganz ablegen können», schmunzelten die Studenten. Politische Differenzen überwinden Mit einem Budget von 10\'000 Franken und diversen Sponsoren schaffte es Bernhard Rütter, dass die Studenten für ihren Aufethalt in der Schweiz kein eigenes Geld brauchten. Sogar die Visa und Reispässe qurden von den Schweizer und türkischen Behörden offeriert. «Private schaffen Brückenangebote, um die politischen Differenzen über brücken zu könnnen», umschreibt Rütter die Motivation für diese Studenten meinten: «Gerne würden wir auch Schweizer Studenten nach Istanbul einladen, um ihnen unsere Kultur näher zu bringen.»

CHRISTIAN BERTSCHI